Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Praxis ist die Behandlung der Craniomandibulären Dysfunktion (CMD). Hier können wir auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen und verfügen über spezielle Kenntnisse, die Dr. Boisserée als Spezialist für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) auch in Fortbildungsveranstaltungen für Zahnarzt-Kollegen weiter gibt.

Was ist CMD?

Im optimalen Zustand treffen obere und untere Zahnreihe gleichmäßig aufeinander, Kaumuskulatur, Gelenke und Zähne befinden sich dann in Harmonie. Wenn dieses System gestört ist, kann es zu zahlreichen Beschwerden kommen, weil die gesamte Harmonie der Körperstatik aus dem Gleichgewicht gerät. So kann eine fehlerhafte Bissstellung z.B. infolge eines Zahnverlustes über die Kiefergelenke auf Kopfhaltung und Wirbelsäulenstellung wirken. Probleme wie Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, aber auch viele neurologische Störungen in Fehlfunktionen der Kiefergelenke bzw. Fehlstellungen der Kiefer als Folge falscher Verzahnung sind keine Seltenheit.Es entwickelt sich ein Krankheitsbild, das als Craniomandibuläre Dysfunktion (Cranium = Schädel; Mandibula = Unterkiefer; Dysfunktion = Fehlfunktion) bezeichnet wird. Kurz: CMD. Die Wiederherstellung einer korrekten Bissstellung, Okklusion genannt, ist daher von großer Bedeutung für den Gesamtorganismus.

Funktionsdiagnostik

Am Anfang unserer Funktionsdiagnostik steht eine eingehende Anamnese, die alle Beschwerden erfasst. Dann folgt eine ganzheitliche manuelle Funktions- und Strukturanalyse. Dabei werden mit den Fingerspitzen die unterschiedlichen Kau- und Kopfmuskeln auf empfindliche Druckpunkte – so genannte Triggerpunkte – untersucht. Diese druckschmerzhaften Verhärtungen lösen meist Schmerzen an anderen Körperstellen aus. Zudem wird die Druckempfindlichkeit des Kiefergelenks vor den Gehörgängen ertastet, um Entzündungen der Gelenkkapseln festzustellen. Auch die Körperhaltung wird zur Diagnose herangezogen und die Drehung, Kippung und Neigung des Kopfes geprüft. In seltenen Fällen müssen zusätzlich mit einem Aufzeichnungsgerät die Gelenkpositionen des Unterkiefers vermessen werden. Ein Kausimulator (Artikulator) setzt die ermittelten Daten in realitätsnahe Kaubewegungen des Patienten um. So können alle Faktoren ermittelt werden, die den Biss und die korrekte Okklusion stören.

  • Funktionstherapie mit COPA-Aufbiss-Schiene

  • Im Artikulator lässt sich die richtige Biss-Stellung genau einstellen.

  • Die fehlende Höhe kann durch eine Aufbiss-Schiene ausgeglichen werden

  • So wird nicht nur der Biss korrigiert, sondern die gesamte Körperhaltung positiv beeinflusst.

Funktionstherapie

Okklusionsstörungen werden in den meisten Fällen im ersten Behandlungsschritt mit Hilfe von Aufbissschienen therapiert. Die Aufbissschienen werden nach den Analysewerten aus transparentem Kunststoff gefertigt und entweder direkt auf die Zähne aufgeklebt oder als herausnehmbare Schiene vor allem nachts getragen. Sie sorgen dafür, dass die Kiefer einander physiologisch neu zugeordnet und die Kiefergelenke entlastet werden. Die Stresskaskade wird durchbrochen und die Basis für eine interdisziplinäre Behandlung der unterschiedlichen Beschwerdebereiche geschaffen.

Die Behandlung der CMD wird deshalb in unserer Praxis in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten, Kieferorthopäden, Orthopäden, Physiotherapeuten und Osteopathen durchgeführt.In einem zweiten Behandlungsschritt geht es darum, den stabilen Zustand der Okklusion und der Körperstatik nach der Aufbissschienen-Therapie dauerhaft zu erhalten. Die Überführung der in der Therapie eingestellten Okklusion in den festen prothetischen Zahnersatz ist für uns als Zahnarzt eine besondere Herausforderung, die viel Erfahrung und Fachwissen voraussetzt.